Pressemitteilung vom 24. Juni 2022
Hybride FVSB-Mitgliederversammlung: gute Branchenentwicklung trotz aktueller Herausforderungen
Am 23. Juni konnte sich der Fachverband Schloss- und Beschlagindustrie (FVSB) wieder über eine gut besuchte Jahresmitgliederversammlung freuen. In diesem Jahr fand diese als Hybridveranstaltung statt. Der Vorsitzende Karl Kristian Woelm, geschäftsführender Gesellschafter der Woelm GmbH, begrüßte zusammen mit Stephan Schmidt, Geschäftsführer des FVSB, die über 50 Teilnehmer zur Versammlung im Verbandshaus in Velbert sowie digital. „Auch in diesem Jahr freuen wir uns wieder über die rege Teilnahme unserer Mitglieder an dieser anderen Form der Mitgliederversammlung. Gerne würden wir die kommende Jahresmitgliederversammlung aber wieder komplett als Präsenzveranstaltung vor Ort stattfinden lassen“, so Stephan Schmidt.
Der Vorsitzende Karl Kristian Woelm hat in diesem Jahr ein kleines Jubiläum. Woelm ist seit 2015 im FVSB-Vorstand und seit 2017 als Vorsitzender tätig. Somit hat er nun bereits fünf Jahre lang seine Position als Vorsitzender inne. In seiner Eröffnungsrede ging Karl Kristian Woelm auf die Auswirkungen der Corona-Pandemie und des Ukraine-Kriegs ein. Der FVSB-Vorsitzende berichtete, dass die anhaltende enorme Nachfrage weiterhin für Materialknappheit und Lieferengpässe sorgt. Inzwischen wird klar, so Woelm, dass es sich jedoch nicht um eine echte Nachfrage handeln kann. Es findet ein Auffüllen von Lagern statt und es erfolgen Vorrats- und Hamsterkäufe. Auch die Vormaterialpreise steigen sprunghaft, Kalkulationen sind kaum möglich.
Nach der Begrüßung konnten sich die Teilnehmer über einen Gastvortrag freuen: Michael Basten, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Baustoffe - Steine und Erden e.V. (bbs) hielt einen Vortrag mit dem Titel „Baustoffindustrie – Branche im Wandel“. Hier berichtete der Hauptgeschäftsführer zur Situation im Baubereich. Die Baubranche steht vor besonderen Herausforderungen: Einerseits wird Wohnraum und Infrastruktur benötigt, gleichzeitig gelten Baustoffe als energieintensiv.
Holger Koch, stellvertretender FVSB-Geschäftsführer, berichtete über die Entwicklung im vergangenen Jahr. Die Schloss- und Beschlagindustrie konnte ihre Produktion im Gebäudebereich im Jahr 2021 erneut ausbauen. Die Werte hinsichtlich Umsatz, Auftragseingang und Nettoproduktion liegen für 2021 deutlich über den Vorjahreswerten. Das Produktionsvolumen stieg um 11,8 Prozent auf rund 3,4 Milliarden Euro. So konnte der Produktionswert von Schlössern und Beschlägen für Gebäude seit acht aufeinanderfolgenden Jahren zulegen.
Auch weiterhin wird mit einem Wachstum gerechnet. Die Rahmenbedingungen für die Bauindustrie sehen trotz Preis- und Zinssteigerungen weiterhin positiv aus. Es sind steigende Bauinvestitionen auch im Nichtwohnbau zu erwarten. Die Zahlen des Statistischen Bundesamtes zeigen, dass es einen hohen Wohnungsbedarf gibt und so wächst der Markt insgesamt. Der Überhang an Wohnungsgenehmigungen liegt bei über zwei Jahresproduktionen.
Auch ein Blick auf die Heinze-Marktstudien zum Außentüren- und Fenstermarkt zeigen, dass sich der Fenster- und Außentürenmarkt trotz Corona-Krise gut entwickelt und dadurch mit einem Umsatzwachstum für die Schloss- und Beschlagindustrie zu rechnen ist. Der deutsche Fenster- und Außentürenmarkt konnte auch im Jahr 2021 zulegen. Der Fenstermarkt hat mit einem Plus von 1,9 Prozent gegenüber 2020 auf 15,83 Millionen Fenstereinheiten abgeschlossen. Für das Jahr 2022 werden Zuwächse mit 0,8 Prozent erwartet. Der Außentürenmarkt 2021 konnte um 2,1 Prozent auf 1,392 Millionen Außentüren wachsen. Für das Jahr 2022 sind Zuwächse um 1,4 Prozent zu erwarten.
Anschließend berichtete der FVSB-Geschäftsführer Stephan Schmidt über das europäische Geschehen. Hier ging er insbesondere auf die Normung und das Thema Umwelt ein und die zahlreichen Themen mit denen sich der Verband derzeit beschäftig wie beispielsweise die neue Bauprodukteverordnung (Bau-PVO), die ARGE Verbands-EPDs, Master Key Systems (MKS) und der SCIP-Datenbank. Weitere Punkte auf der Tagesordnung waren die Jahresrechnung 2021, die Vorstellung des Etats für das laufende Jahr sowie die Beschlussfassung über den Mitgliedsbeitrag für 2023.
Ein weiteres Thema war die Arbeit der Arbeitsgemeinschaft der Verbände der europäischen Schloss- und Beschlagindustrie (ARGE). Durch die Mitgliedschaft in der ARGE gestaltet der FVSB die internationalen Interessen der Mitgliedsunternehmen mit. Hans Weissenböck, Generalsekretär der ARGE, berichtete im Rahmen der Versammlung über die Arbeit der ARGE und den hohen Nutzen der Vernetzung auf europäischer Ebene. Zudem gab er einen Ausblick auf die anstehende Jahreskonferenz. Die diesjährige Jahreskonferenz der ARGE findet am 8.-9. September 2022 statt. Ausrichter der Konferenz wird der schwedische Verband der Beschlagindustrie SEM Group sein. Nachdem die geplante Konferenz in Stockholm bereits zweimal verschoben werden musste, soll sie nun nachgeholt werden.
Die nächste FVSB-Jahresmitgliederversammlung findet am 15. Juni 2023 statt.