Pressemitteilung vom 31. Mai 2022

 

Einbruchschutz: Kellertüren richtig sichern

Die aktuelle bundesweite Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) zeigt, dass Einbruchschutz wichtig ist. Laut Statistik ist die Zahl der Wohnungseinbrüche 2021 erneut stark zurückgegangen. Insgesamt handelt es sich um 54.236 Fälle. „Auch wenn die Zahl der Wohnungseinbrüche zurückgegangen ist, sollte man den Einbruchschutz nicht vernachlässigen. Die Gefahr ist keineswegs geringer geworden“, erläutert Stephan Schmidt, Geschäftsführer des Fachverbandes Schloss- und Beschlagindustrie (FVSB). Und die Zahlen zeigen auch, dass sich die richtige Sicherheitstechnik lohnt: Über 48 Prozent der gesamten Wohnungseinbruchdiebstähle scheiterten bereits beim Versuch.

Um sich vor einem Einbruch zu schützen, ist es wichtig, bauliche Schwachstellen durch geprüfte einbruchhemmende Bauteile zu sichern. Ziel ist es, es dem Einbrecher so schwer wie möglich zu machen, damit ein Eindringen zu lange dauern würde. Denn Zeit haben die Einbrecher nie: Dauert es zu lange, ist es wahrscheinlich, dass die Täter aufgeben. Einstiegsorte in schlecht einsehbaren Gebäudebereichen, sind bei den Einbrechern besonders beliebt. Darunter fallen üblicherweise auch Kelleraußentüren und im Gegensatz zur Haustüre werden diese Türen in Sachen Einbruchschutz meist vernachlässigt. Hier findet man oft veraltete, unzureichend gesicherte Türen. Dies wissen auch die Einbrecher und somit versuchen sie sich gern über eine Kelleraußentür einen Zutritt zu verschaffen. Ein weiterer Vorteil für die Einbrecher: Da die Tür meist schlecht einsehbar ist, können sie unbemerkt arbeiten. „Eine schlecht gesicherte Kellertür ist für Einbrecher ideal. Daher ist es so wichtig, hier in moderne Sicherheitstechnik zu investieren“, so Stephan Schmidt.

Um den Schutz vor einem Einbruch zu erhöhen, eignen sich geprüfte einbruchhemmende Türen mit Sicherheitsbeschlägen, Sicherheitsschlössern, Querriegelschlösser und Mehrfachverriegelungen. Eine einbruchhemmende Tür wurde bei einem akkreditierten Prüfinstitut wie dem Prüfinstitut Schlösser und Beschläge Velbert (PIV) nach der DIN EN 1627 geprüft. Nach der Norm werden die Bauteile je nachdem welchen Anforderungen sie in der Prüfung standhalten in eine der Widerstandsklassen (engl. Resistance Class, RC) RC 1 N bis RC 6 klassifiziert. Bei Türen wird beispielsweise mindestens die Widerstandsklasse RC 2 empfohlen.

Steht keine Neuanschaffung einer Tür an, gibt es zahlreiche Produkte zum Nachrüsten. Wichtig ist es hier, dass die Produkte fachgerecht montiert werden. Auch bei Nachrüstprodukten muss darauf geachtet werden, dass nur geprüfte Produkte gemäß DIN 18104-1 (Aufschraubbare Nachrüstprodukte) und -2 (Im Falz eingelassene Nachrüstprodukte) verwendet werden. Diese Produkte sind in Anlehnung an die DIN EN 1627 auf die Widerstandsklasse RC 2 geprüft.

„Generell gilt, dass man im Idealfall alle möglichen Angriffspunkte einer Tür absichert. Angefangen beim richtigen Schloss, über die Beschläge bis hin zu beispielsweise einer Ergänzung durch Zusatzschlösser“, erläutert der FVSB-Geschäftsführer. Um den Einbruchschutz zu erhöhen ist daher ein Einsteckschloss mit Mehrfachverriegelung empfehlenswert. Mit dem Hauptschloss werden beim Verschließen gleichzeitig weitere Riegel ausgefahren. So wird die Tür an unterschiedlichen Punkten fixiert und gesichert. Diese Art von Schloss bietet somit einen noch höheren Widerstand. In diesem Schloss sollte dann auch ein sicherer Schließzylinder verwendet werden. Aber auch dieser bietet keinen ausreichenden Schutz, wenn der Schutzbeschlag nicht einbruchhemmend ist. Der Schutzbeschlag sollte den Schließzylinder immer abdecken und eng umschließen. Nur so kann ein gewaltsames Abbrechen und somit das Öffnen der Tür verhindert werden. Zudem muss der Schutzbeschlag von innen stabil verschraubt sein und über einen Aufbohrschutz verfügen. Außerdem ist auch ein sicheres Schließblech zu empfehlen. Es verhindert, dass Schließriegel und Schlossfalle gewaltsam ausgehebelt werden können. Angebracht wird das Schließblech im Türrahmen.

Darüber hinaus kann man auch noch zusätzliche Schlösser nutzen, um den Einbruchschutz zu verbessern. Besonders effektiv sind Querriegelschlösser. Sie werden auf die Tür innen quer aufgeschraubt. Damit sichern sie die Band- und die Schlossseite der Tür gleichzeitig und stabilisieren die Tür. Am besten schützt ein Querriegelschloss, wenn es in Kombination mit einem stabilen Türblatt verwendet wird. Verschließt man das Schloss, fahren auf beiden Seiten Riegelstangen aus. Diese greifen dann in fest verankerte Schließkästen ein. Werden Kelleraußentüren nicht oft genutzt, lassen sie sich auch noch besser sichern. Hier kommen spezielle Querriegel zum Einsatz, die nur von innen verschlossen und geöffnet werden können. Möchte man kein Querriegelschloss einbauen, sind auch kleinere Zusatzschlösser für Kelleraußentüren eine gute Wahl. Beim Verschließen sichert es dann die Stelle, an der das Zusatzschloss montiert wurde. Auch wenn die meisten Einbrüche über die Schlossseite der Tür erfolgen, sollte man auch einen Blick auf die Bandseite werfen und diese verstärken. So kann ein gewaltsames Ausbrechen, Ausreißen oder Aufhebeln verhindert werden. Besonders wenn die Bänder außen liegen, müssen auf der Innenseite zusätzliche Sicherungen angebracht werden. Die Bandsicherungen werden innen auf die Tür aufgeschraubt und mit der Wand verbunden oder im Falz zwischen Türblatt und Rahmen installiert.

Wer eine Übersicht entsprechender Nachrüstprodukte benötigt, kann diese von der Polizei erhalten: Die Kommission Polizeiliche Kriminalprävention (KPK) veröffentlicht Listen mit geprüften und zertifizierten einbruchhemmenden Produkten. „Über die KPK-Listen erhalten Verbraucher einen guten Überblick. Dies erleichtert die Auswahl der einbruchhemmenden Produkte“, so Stephan Schmidt.

s
www.fvsb.de verwendet Cookies, um unseren Service ständig zu verbessern. Wenn Sie hier fortfahren, stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen finden Sie in unseren Datenschutzbestimmungen.
Notwendig
Session-Cookies:
Analyse
Matomo:
speichert anonymisiert Informationen wie zum Beispiel vielbesuchte Seiten, allgemeines Surfverhalten, verwendete Browser und regionales Interesse.